Wir erhielten Nachricht von den folgenden Todesfällen, für die z.T. ausführlichere Nachrufe erstellt werden konnten. Oft erreichen uns Todesnachrichten mit
längerer Verzögerung.
Wir bitten um Verständnis.
Tabula Mortuorum 2023
Bernhard Bußmann (1938)
Dietmar Damwerth (1983)
Prof. Dr. Georg Daltrop (1952)
Rudolf Wessels
(1955)
Dr. Heinz Bernhard Wiggers (1964)
Josef Farwick
(1952)
Dr. Bernd Thiemann (1962)
Dr. Bernulf Clasen (1955)
Prof. Dr. Bernhard Stüer (1966 II)
Ludger Meiners (1955)
August Meiners (1955)
Norbert Schulze Raestrup (1963)
Dietmar Leist (1958)
Winfried Terstesse (1958)
Franz-Josef Schulze (1984)
Gert Gerstein (1954)
Hermann-Josef Dingerdissen (1961)
Herbert Krimphove (1952)
Rudolf Krimphove (1952)
Die Abiturientia Paulina 1958 trauert um zwei ihrer Con-Abiturienten; Dr. Dietmar Leist verstarb nach langer
schwerer Krankheit am 18. Juli 2022 im 85. Lebensjahr in Hamm. Winfried Terstesse ( *13.8.1938) ging am 9.9. 2022 in Recklinghausen aus der Zeit.
R.I.P.
Pfarrer em. Norbert Schulze Raestrup(AP 1963) ist am frühen Morgen des 16. Dezembers 2022 im Alter von 79 Jahren
überraschend verstorben. Der Verstorbene war Pfarrer der Gemeinde St. Antonius in Gronau, zuletzt Subsidiar in St. Liudger (Münster.Süd / Roxel). Seine langjährige Tätigkeit als
Seelsorger für die Gehörlosen (bis 2018) fand auch in seiner Sprache ihren Ausdruck, und wie er Gottesdienste in Gebärdensprache feierte, hat viele nachhaltig beeindruckt. Mit Empathie wirkte er
in den letzten Jahren besonders in Senioreneinrichtungen wie Pastors Garten in Roxel, wo er auch lebte, oder im Meckmannshof in Mecklenbeck.
"In St. Liudger hat er noch regelmäßig Gottesdienste übernommen und war vor allem durch viele Beerdigungen, aber auch Taufen und Trauungen und als Präses der
Kolpingfamilie und der kfd St. Pantaleon präsent. Die Sorge um die Autobahnkapelle und der sommerliche Präsenzdienst dort waren ihm in den letzten Jahren besonderes Anliegen.
Durch seine Herzlichkeit und Offenheit wird er allen, die ihm begegnet sind, in wertschätzender Erinnerung bleiben. Wir werden Pfarrer Schulze Raestrup sehr
vermissen und vertrauen darauf, dass er nun erfährt, was er in seinem Leben unermüdlich verkündet hat: dass das Leben mit dem Tod nicht endet. Und sind gewiss, dass die Liebe stärker ist als
der Tod." (Nachruf der Gemeinde St. Liudger)
Das Requiem für den Verstorbenen fand statt am 27. Dezember 2022 in seiner Heimat-Pfarrkirche St. Dionysius, Havixbeck. Auf dem dortigen Friedhof hat Norbert
Schulze Raestrup seine letzte Ruhestätte gefunden.
R.I.P.
Domkapitular em. Ludger Meiners (AP 1955) verstorben
Der emeritierte Domkapitular Ludger Meiners ist am 6. Oktober im Alter von 89 Jahren in Salzbergen verstorben,
wie die Bischöfliche Pressestelle berichtet. Der gebürtige Münsteraner empfing am 2. Februar 1961 im Dom in Münster die Priesterweihe.
Seine Stationen als Kaplan führten ihn über Werne (1961) nach Coesfeld. In der Pfarrei St. Lamberti übernahm er
als Ortskaplan 1964 die Leitung der Christlichen Arbeiter-Jugend und wurde später Kreislandseelsorger für den Kreis Coesfeld, übernahm Aufgaben als Präses bei der Kolpingsfamilie und als Kurat
bei der Pfadfinderinnenschaft St. Georg. 1967 engagierte er sich erstmals als Mitglied im Priesterrat. Zwei Jahre später trat er seine Stelle als Kaplan in der Kirchengemeinde St. Marien in
Recklinghausen-Süd an und war als Bezirks- und Gebetspräses der Kolpingsfamilie tätig.
1972 übernahm Meiners als Pfarrer die Leitung der Kirchengemeinde St. Dionysius in Rheine. Damit verbunden war
der Vorsitz im Kuratorium der Mathias-Stiftung. 1982 wurde er zusätzlich Rektoratsverwalter für St. Peter in Rheine. 1984 erfolgte die Ernennung zum nichtresidierenden Domkapitular in Münster.
Ein Jahr später wurde er wieder Mitglied im Priesterrat. Dem Gremium, in dem er sich auch als Moderator engagierte, gehörte er bis 1996 an. Im Jahr 2000 übernahm er die Leitung des Pfarrverbandes
Rheine-West und wurde sieben Jahre später im Alter von 75 Jahren als Pfarrer sowie als Domkapitular emeritiert.
Der verstorbene Domkapitular galt als wacher, belesener und hochgebildeter Theologe. „Er hat auf vielfältige
Weise, besonders auch in den exegetisch fundierten Predigten Spuren in der Glaubensgeschichte vieler Christen hinterlassen“, würdigt Bischof Felix Genn den Verstorbenen.
Am Sonntag, 16. Oktober, wurde um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Dionysius in Rheine eine Totenvesper gefeiert.
Das Requiem fand in der Pfarrkirche St. Dionysius am Montag, 17. Oktober, um 9 Uhr statt. Ludger Meiners fand seine letzte Ruhestätte bei den Priestergräbern auf dem dortigen
Friedhof Königsesch.
Mit großer Erschütterung und tiefer Trauer gibt der Siebener-Ausschuss Nachricht vom Tode seines langjährigen
Vorstandsmitgliedes und Schatzmeisters Bernie Stüer.
in vita et morte tvvs svm
Im Leben und im Tod bin ich Dein, Herr!
(nach Paulus, Römerbrief 14,8)
Die Vereinigung der Alten Pauliner e.V. und die Schulgemeinde des
Gymnasium Paulinum zu Münster trauern um
Rechtsanwalt
Prof. Dr. jur. Bernhard Stüer,
der am 28. 6. 2022 nach kurzer schwerer Krankheit
im Alter von 74 Jahren verstorben ist.
Bernhard Stüer bestand im November 1966 sein Abitur an der Schola Paulina, studierte Jurisprudenz und wurde als Rechtsanwalt mit dem
besonderen Fachgebiet „Verwaltungsrecht“ bald eine bundesweit anerkannte Kapazität. Zahlreiche auch öffentlich bemerkte Verfahren, viele Veröffentlichungen und die Ernennung zum
Professor
spiegeln dieses markante Berufsleben wider.
Am Paulinum hat auch Bernie Stüer jene Freundschaften kennengelernt und entwickelt, die durch Jahrzehnte tragen können. 1990 wurde er
Mitglied unseres Vorstandes, des Siebener-Ausschusses. Hier übernahm er 1993 das Amt des Schatzmeisters, das er mit Sorgfalt und Umsicht führte. Dabei hatte er unsere Ziele stets im Blick: Als
Absolventen des Paulinum Pauliner-Freundschaften zu pflegen und dazu beizutragen, das schulische Leben und die Erfahrungshorizonte der nachwachsenden Generation zu fördern, auch im materiellen
Sinne.
Bernie Stüers anpackende Art haben wir zu schätzen gelernt, seinen Humor und seine Sprachgewalt. Es war auch für Nicht-Juristen eine
Freude, seine scharfsinnigen,
historisch kenntnisreichen und präzise formulierten Artikel zu lesen,
ihm zuzuhören und mit ihm zu diskutieren.
Wir sind dankbar, ihn in unserer Mitte gehabt zu haben.
Wir werden Bernhard Stüer niemals vergessen.
Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.
R.I.P.
Vereinigung der Alten Pauliner e.V.
Gymnasium Paulinum
Für den
Siebener-Ausschuss
Dr. Tobias Franke
Hans-Peter Boer, 1.
Vors.
Schulleiter
Die Abiturientia Paulina
1955 beklagt den Heimgang von Dr. Bernulf Claßen, der am 6. Juni 2022 im Alter von 87 Jahren verstorben ist. Nach dem Abitur studierte unser CP Jura und
promovierte 1964 mit einer Dissertation über die Zuständigkeit von Kartellgerichten. Bernulf Claßen wirkte als Geschäftsführer der IHK für Rhein-Hessen in Mainz. Seine letzte Ruhestätte
fand er auf dem dortigen Hauptfriedhof.
R.I.P.
Zum Tode von Bernd Thiemann:
Am Mikrofon: Sprecher der Abiturientia Dietmar Geiler; 2.v. links Gerhard Cromme; 4.v. links: Bernd Thiemann (+).
Farbenfest 2022; Foto von H.-P. Boer
Der Verein der Alten Pauliner e.V. trauert um den langjährigen Vorstandsvorsitzenden der Norddeutschen Landesbank sowie Deutschen Genossenschaftsbank und
Conpauliner, Dr. jur. Bernd Thiemann (geb. 05. Juli 1943 in Münster, Abiturientia 1962), der am 28. Dezember 2022 im Alter von 79 Jahren verstorben
ist. R.I.P.
Aus dem Nachruf der Guardini-Stiftung, deren Vorstandsmitglied und Kuratoriumsvorsitzender er war:
Er war jemand, der – was natürlich eine zulässige Übertreibung ist – alle für sich einzunehmen wusste, der jeden, dem er begegnete, mit großer Aufmerksamkeit bedachte, der eine Courtoisie
kultivierte, die heutzutage immer seltener zu finden ist. Der gesellschaftliche Rang, das Prestige und der Status des Gegenübers spielten keine Rolle, ihm war die Person wichtig; ihrem
authentischen Kern zu begegnen, darauf kam es ihm an. Thiemann hatte hohe Erwartungen an Mitstreiter, Kollegen und Mitarbeiter, Erwartungen, die diese nicht immer zu erfüllen imstande waren. Aber
in solchen Fällen ist er mit der ihm eigenen Nachsichtigkeit über das Misslingen hinweggegangen oder hat die Fehler bei sich selbst gesucht, das heißt ungeheuchelte Verantwortung übernommen.
Umgekehrt hat er allen das Gefühl gegeben, dass das augenblicklich Gemeinsame das Wichtigste sei, das man gerade unternehmen könnte. Ihm kam bei alledem zugute, dass er über ein enormes
Gedächtnis verfügte – er hat alles registriert und in sich aufbewahrt: Fakten ebenso wie Namen und Gesichter. Das Interesse an Themen und Menschen ungeteilt, dabei immer die Pluralität der
Lebensrichtungen respektierend: eine Gnade in den Zeiten allgemeiner Unschärfe.
Thiemann wurde 1943 im westfälischen Münster geboren, wenige Wochen und Monate bevor die Stadt durch die alliierten Bomber zerstört wurde. Seine Familie war von altem Münsteraner Schlag, von
Vater und Großvater waren ihm viele Namen der kirchlich-theologischen Kreise vertraut, natürlich auch der des unerschrockenen Bischofs und Kardinals von Galen, der den braunen Machthabern Paroli
bot und damit dem (politischen) Katholizismus zur Ehre gereichte. Man konnte Thiemann einen Namen oder ein Stichwort liefern – christlicher Existenzialismus, (Neo-)Thomismus, Peter Wust, Josef
Pieper, um nur einige Beispiele zu nennen –, sofort wusste er von einer Begebenheit zu berichten, die aus den Begegnungen seiner Familie mit den Genannten oder entsprechender Kreise herrührten.
Dabei verschlug es ihn selbst in eine ganz andere Richtung, fernab des akademischen Milieus, trotz gelegentlicher Ausflüge in die Geisteswissenschaften (er „schnupperte“ während seines Studiums
in Münster und Freiburg „auch mal bei Heidegger rein“ – ohne sonderlich beeindruckt worden zu sein). Er widmete sich der Rechts- und Staatswissenschaft, promovierte 1973 zum Dr. jur., war aber –
sozusagen nicht ganz regelkonform – im Bankwesen tätig, ein Umstand, der letztlich seine steile Karriere in der Finanzwirtschaft bestimmte.
Schon 1976 trat er in den Vorstand der Nord/LB ein, übernahm dort fünf Jahre später den Vorstandsvorsitz und wurde 1991 Vorstandsvorsitzender der Frankfurter DG Bank, die seinerzeit zu den vier
größten deutschen Banken zählte. Thiemann nahm zeit seines aktiven Berufslebens (und weit darüber hinaus) zahlreiche Aufsichtsratsmandate wahr, darunter auch einiger Global Player wie – in der
Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden – der SAP. Er fungierte in dieser Zeit, die durch keinen eigentlichen Ruhestand abgelöst worden ist, oftmals als von der Wirtschaft und der Politik
gleichermaßen erwünschter „trouble shooter“ für systemrelevante Problemfälle. Sein Name wurde in Schattenkabinetten gehandelt (was ihm missfiel), er galt als erfolgreicher Sanierer, dessen
Expertise sich viele sichern wollten. Wobei das Attribut „Sanierer“ im Falle Thiemanns nicht das wiedergibt, was man sich gemeinhin, weil von Medien inszeniert, vorstellt: als beinharter
„Ausputzer“, dem das „cost cutting“ das Maß aller Dinge ist, der also nur auszumerzende Kostenträger im Blick hat. Ganz im Gegenteil: Thiemann führte aus Unternehmenskrisen (und, wenn man so
will, Branchenkrisen) zusammen mit den Belegschaften für die Belegschaften und letztlich zugunsten der Allgemeinheit. Seine einstigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter danken es ihm noch heute: Er
hatte stets ein offenes Ohr (und eine, wie viele sich noch erinnern, im buchstäblichen Sinne offene Tür), er galt, wie es heute heißt, als „nahbar“, loyal und unverstellt. Nicht von ungefähr:
Thiemann vertrat ein werteorientiertes Unternehmertum, „Werte schaffend und Werte pflegend“, wie er, auch in öffentlichen Interventionen, immer wieder betonte bzw. einklagte."
Rektor Josef Farwick(AP 1952)verstarb am 30. März
2023 im gesegneten Alter von 93 Jahren. Nach dem Abitur am Paulinum 1952 wurde Farwick Volksschullehrer und trat 1954 seinen Dienst in Herbern an. Nach verschiedenen Stationen u.a. in Werne wurde
Josef Farwick 1969 Leiter der Gemeinschaftshauptschule in Herbern. Diese Stelle führte er bis zu seiner Zurruhesetzung 1991.
Zahlreiche Ehrenämter in Politik, Kirche und Kultur hat der Verstorbene
ausgefüllt, war Mitglied im Gemeinderat Ascheberg, im Kreistag Coesfeld und von 1984-1989 Stellv. Landrat. Er setzte sich ein in der Volkshochschule, im Ortsheimatverein und als Archivar
der Gemeinde Ascheberg. Zahlreiche Publikationen zur Ortsgeschichte hat Josef Farwick verfasst. In Anerkennung seiner zahlreichen Verdienste zeichnete der Bundespräsident ihn im Jahre 2001 mit
dem Bundesverdienstkreuz am Bande aus.
R.I.P.
Der Historiker und Kaufmann Dr. phil. Heinz Bernhard Wiggers (AP 1964) ist am 14. April 2023 in seiner
Heimatstadt Vreden im Alter von 78 Jahren verstorben. Nach dem Besuch des Progymnasiums in Vreden und später des Paulinum erlangte er im Februar 1964 das Abitur einschließlich des Hebraicums.
Anschließend studierte er vom Sommersemester 1964 an der WWU in Münster zehn Semester Altertumswissenschaften und unternahm Forschungsreisen nach Italien und Nordafrika. 1969 wurde er mit seiner
Schrift über „Die Bildnisse Caracallas“ zum Dr. phil. promoviert.
31-jährig kehrte Heinz Bernhard Wiggers nach Vreden zurück und führte das Textilunternehmen seiner Vorfahren weiter. 1984 trat er in fünfter Generation als
Komplementär in die Hermann Terrahe Söhne KG ein und produzierte traditionelle Spirituosen.
Zeitlebens forschte Heinz Bernhard Wiggers zur Vredener Lokalgeschichte sowie zur Welt- und Kirchengeschichte. Alle, die
ihn kannten, schätzten seinen feinsinnigen Humor, die Bescheidenheit und das enorme geschichtliche Wissen.
R.I.P.
Bereits im Dezember 2021 verstarb, wie seine Familie aus Bonn berichtet, Rudolf Wessels, Abiturientia Paulina 1955.
R.I.P.
Die Katholische Universität Eichstätt - und die Vereinigung der Alten Pauliner e.V. - trauern um Prof. Dr. Georg
Daltrop (Abiturientia Paulina 1952), der über 15 Jahre das Fach Klassische Archäologie in Eichstätt aufgebaut und wissenschaftlich vertreten hat. Im Alter von 90 Jahren ist Georg Daltrop, der
mit seiner Frau bis zuletzt in Eichstätt lebte, am 21. Januar 2023 verstorben.
"Ab 1982 war Daltrop als Berater am Aufbau der gerade erst zur Katholischen Universität erhobenen Hochschule tätig – mit einem besonderen Augenmerk auf den
Altertumswissenschaften und Alten Sprachen. Gemeinsam mit anderen entwickelte er ein neues Konzept, welches das Lateinstudium mit der Archäologie verband, um die zur Sprache gehörenden
Kenntnisse der antiken Kunst und Kultur zu vermitteln – das Modell hat bis heute Bestand. Als erster Inhaber der Professur für Klassische Archäologie wirkte er an der KU von 1983 bis zu
seiner Emeritierung 1997.
Seine wissenschaftliche Laufbahn hatte Daltrop durch viele Städte und Institutionen geführt. Der geborene Burgsteinfurter studierte (nach dem Abitur am
Paulinum) zunächst in Münster Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Kunstgeschichte. Von Münster ging er 1959 nach Berlin und war unter Adolf Greifenhagen, damals Direktor der
Antikensammlung, an der Neuaufstellung der Museumsbestände in Westdeutschland nach dem zweiten Weltkrieg zuständig. Die Sammlung wurde im Stülerbau in Charlottenburg präsentiert. Daran
anschließend durfte Daltrop, ausgezeichnet für seine hervorragende Dissertation, mit einem einjährigen Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts um das Mittelmeer reisen. Im
Anschluss war er ab 1963 in Hamburg tätig als Leiter der Antikenabteilung des Kunst- und Gewerbemuseums. Vier Jahre später wechselte er an eine ungleich größere Antikensammlung: Daltrop wurde
Inspektor („Ispettore“) der Päpstlichen Museen und Galerien im Vatikan. Während dieser Zeit kamen unter anderem die Lateranantiken neu ins Museum Gregoriana Profano sowie ins Museum Pio
Christiano. 1972 wurde Daltrop Direktor der Abteilung Klassische Altertümer der Päpstlichen Museen und Galerien – und damit verantwortlich für den reichen Antikenbestand. Außerdem fiel ihm
1975 die Aufsicht über die Ausgrabungen auf vatikanischem Staatsgebiet zu, etwa die Nekropole und frühe Kirche unter Sankt Peter, die römische Villa im Park von Castel Gandolfo, der
Sommerresidenz der Päpste, sowie das Areal der vier Hauptkirchen Roms. Im Rom blieb er bis zu seinem beruflichen Wechsel an die KU.
In seiner Dissertationsschrift hatte sich Georg Daltrop mit den stadtrömischen Privatbildnissen trajanischer und hadrianischer Zeit auseinandergesetzt. Zu
den Privatportraits kamen noch die Büsten auf Grabreliefs hinzu. Auch den Kaiserportraits wendete er sich zu, speziell den Flaviern wie Kaiser Domitian. Einzelportraits hat er sich ebenso
angenommen, wie etwa dem Portraitkopf des Aristoteles in Hamburg, oder einzelner Römer. Außer für die dreidimensionale Kunst interessierte er sich auch für Reliefs; er arbeitete unter
anderem über die römischen Jagdsarkophage. Sein großes Interesse an antiker Skulptur und Plastik war mit seiner Position in den Museen und besonders im Vatikan verbunden. Dort wandte sich
Daltrop ganz der Skulptur zu, ihrer Beschreibung, Deutung, Datierung, aber auch der Restaurierung und Ergänzung sowie der Sammlungsgeschichte. Der Apollon von Belvedere und der Laokoon
(s.o.) sind dabei besonders hervorzuheben.
„Das berufliche Wirken Georg Daltrops war von zwei großen Arbeitsfeldern geprägt: dem Museum und der Universität“, sagt Prof. Dr. Nadin Burkhardt, die als
Nach-Nachfolgerin seit 2017 Klassische Archäologie an der KU lehrt. „An dem einen Ort, im Museum, wirkte er ordnend, bewahrend, präsentierend und arbeitete an der wissenschaftlichen
Aufarbeitung. Andernorts, an der Universität, bereitete er neben eigenen Forschungen angehende Philologen, Lateinfachkräfte und Archäologen auf ihr künftiges Arbeitsfeld vor, schulte
deren Auge, trainierte sie im genauen Hinsehen und Beschreiben und weckte in ihnen die Begeisterung für die einst lebendige Antike.“ Daltrops wissenschaftliches Werk und sein Wirken an
den verschiedenen Institutionen seien sein Vermächtnis an die Bewahrung und die Erforschung der Antike, so Burkhardt weiter. Daltrop habe mit großem Engagement seine Lehre gestaltet. „Die
Liebe zu und die Freude an der Antike waren ihm anzumerken. Noch nach seiner Emeritierung war er ein häufiger Gast im Kolloquium unseres Faches.“ Bis zuletzt habe er außerdem Studierende
mit dem Deutschlandstipendium gefördert.
Texte und Bilder mit freundlicher Genehmigung der Katholischen Universität Eichstätt, Pressestelle.
Am 22. Dezember 2021 verstarb in Münster im Alter von nur 57 Jahren Dietmar Damwerth(Abiturientia Paulina
1983). Der Verstorbene hat sich große Verdienste um die Förderung der Literatur in Nordrhein-Westfalen erworben, war in den Gremien und Verbänden der Schriftsteller aktiv und trug
vielseitige Verantwortung auf verschiedenen Gebieten der Literatur und ihrer Förderung. Selbst trat er immer wieder mit eigenen Arbeiten hervor, wobei landschaftsgebundene Texte mit treffendem
Blick und liebenswürdigem Witz entstanden sind. Wichtig bleibt eine Dokumentation Damwerths über die Bücherverbrennungen 1933, die er zum 70. Jahrestag dieses Ereignisses 2003 herausgab.
Der Vorstand des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) NRW in seinem Nachruf über Dietmar Damwerth:
„Er war der Dreh- und Angelpunkt, die Seele unseres Verbandes – zuverlässig, verständnisvoll, hilfsbereit, uneitel. So haben wir ihn seit 1994 als unseren Geschäftsführer erlebt.
Dietmar wurde 1964 in Münster geboren. Er studierte [nach dem Abitur am Paulinum 1983] Geschichte und
Germanistik, was ihn auch befähigte, sich um das umfangreiche Archiv des VS in Nordrhein-Westfalen zu kümmern. Zugleich setzte er die Arbeit seines Vaters Wilhelm Damwerth fort, der in seinen
Büchern aus der Welt der Seefahrt erzählte und als Schriftsteller von 1956 an bis 1988 ehrenamtlicher Geschäfts-Führer unseres Verbandes war, von 1964 bis 1971 auch noch
Bundesgeschäftsführer.
Dietmar lebte in Münster und auf der von ihm sehr geliebten Nordseeinsel Langeoog. Er war als Autor, Lektor
und Verleger tätig. Im Würzburger Stütz Verlag veröffentlichte er Bildbände, so u. a. über Lübeck, das Emsland, Sauerland, Münsterland. Vielen bekannt machte ihn die lange Reihe, die sich „Kleine
Bettlektüre“ nannte. Sie veranlasste die Leserinnen und Leser zum Schmunzeln, beispielsweise über die Pfalz, das Erzgebirge, die Lüneburger Heide, den Harz, über Paderborn oder
Bochum.
Dietmar Damwerth war ein vielseitiger, überaus aktiver Schriftsteller, ein stets freundlicher Organisator und
Gesprächspartner, ein Könner seines Fachs, der nun eine nicht zu schließende Lücke in unserem Verband hinterlässt. Wir alle sind dankbar, einen so aufrechten Mann gekannt und erlebt zu haben. Mit
ihm geht nach 80 Jahren eine einzigartige Ära der Familie Damwerth zu Ende, die sich in unvergleichlicher Weise um das Wohlergehen von Schriftstellerinnen und Schriftstellern gekümmert
hat.“
R.I.P.
Zitat aus: Volker W. Degener, Presse-Mitteilung des VS NRW vom 27. 12. 2021
Am 11. November 2022 verstarb in Essen Gert Gerstein (AP 1954) . Der Verstorbene war am 12. März 1933 geboren worden, wurde nach dem Abitur
Assessor des Bergfachs und wirkte in der Verwaltung der Ruhrkohle AG als Prokurist.
R.I.P.
Bereits am 8. November 2020 verstarb unser CP Bernhard Bußmann (Münster) im gesegneten Alter von 100 Jahren. Der Verstorbene war einer
unserer Ältesten und zählte zur Abiturientia Paulina 1938.