Dr. Matthias-Joseph Werra ( 1978)
Am 4. Mai 2013 verstarb nach langer schwerer Krankheit Dr. Matthias-Joseph Paul Otto Maria Werra im Alter von erst 53 Jahren in Limburgerhof. Um ihn trauern seine Witwe Monika und ihre fünf Kinder.
Matthias-Joseph Werra ist am 9. August 1959 in Münster geboren, hat dort seine Kindheit und Schulzeit verbracht und nach dem Abitur 1978 am Gymnasium Paulinum zum WS 1978/79 das Studium der Rechtswissenschaften in Freiburg aufgenommen hat. In jenem WS trat er in die kath. Studentenverbindung Arminia Freiburg im Breisgau ein und hatte in den folgenden Semestern einige Chargen übernommen, so auch ein Seniorat. Während des Studiums wechselte er für zwei Semester nach Genf, wo er der dortigen CV Verbindung beitrat.
Nach dem erfolgreichen Studium und Referendariat trat er 1987 in die BASF ein und begann in der Steuerabteilung als Referatsleiter Steuern und Umweltabgaben. Er blieb Zeit seines Lebens für die BASF tätig. Seine Doktorarbeit („Zum Stand der Diskussion um die Selbstorganschaft“) konnte er 1990 abschliessen, 1992 folgte die Zulassung als Rechtsanwalt. 1991/92 verbrachte er ein Jahr in der Steuerabteilung der BASF in Parsippany (USA). Er war dort mit seiner Frau und den beiden ältesten Töchtern. Kurz nach seinem USA Aufenthalt wurde die dritte Tochter geboren, im Anschluss daran erfolgte 1993 ein Wechsel zur Wintershall in Kassel, wo er Leiter der dortigen Steuerabteilung war. Hier kam sein Sohn Markus zur Welt. 1996 folgte der Rückruf nach Ludwigshafen zum Unterabteilungsleiter Steuern. Matthias Werra wechselte 2000 in die Organisationsentwicklung der BASF-Gruppe (Ress.I) und 2001 als Senior Vice President ins Management Consulting. 2004 wurde er zum Abteilungsleiter der Steuerabteilung weltweit ernannt und hatte diese Funktion noch während seiner Krankheit inne. 2007 dann zog er sich aus der Leitung zurück und blieb bis zu seiner von ihm erwünschten Pensionierung 2010 in „seiner“ Abteilung als Senior Vice President, Senior Tax Adviser tätig. Er hatte 2010 nicht mehr die Kraft für die Arbeit und wurde in einer feierlichen Verabschiedung pensioniert.
Schon mit der Feststellung der Diagnose 2006 begann der schmerzvolle, langsame Abschied von seinen Ämtern. Dr. Matthias-Joseph Werra zog sich aus der Verbandsarbeit zurück, er veröffentlichte noch einen Aufsatz. Er blieb noch bis 2012 im Gemeinderat der Verwaltung von Limburgerhof, seinem Wohnort, politisch tätig und sogar bis 2012 im Verwaltungsrat der kath. Kirche Limburgerhof.
Wer Matthias-Joseph Werra kannte, spürte seinen tiefen Glauben - er ging bis zu seinem Tod jeden Sonntag in die Kirche - sowie seine Verantwortung für das Gemeinwohl, was er trotz seines ausgefüllten und erfolgreichen Berufsleben in der Mitwirkung in der Kommunalpolitik (Gemeinderat, Haupt und Finanz-Ausschuss) und im Verwaltungsrat der kath. Kirchengemeinde verwirklichte.
Zu ihm gehörte aber auch seine Leidenschaft für die Rechtswissenschaft. Er veröffentlichte zahlreiche Aufsätze. Daneben konnte er sich aber auch gerade für existentielle Fragen aus Philosophie, Theologie, Staat und Wirtschaft begeistern.
Neben seinem hohen beruflichen Einsatz war ihm immer die Familie ein wichtiges Gut. Trotz der knapp bemessenen freien Zeit hat er sich stets um das Wohl der Familie und vor allem auch um die Ausbildung seiner 5 Kinder engagiert gekümmert.
Während seiner Krankheit stützten ihn seine Familie und Ehefrau. Er konnte zu Hause leben, besuchte Konzerte, Schulveranstaltungen und vieles mehr. Er wurde von Kollegen und den Freunden aus der Studentenverbindung regelmäßig besucht. Er ließ es sich bis zum Schluss nicht nehmen, auch an Treffen im Freundeskreis teilzunehmen. Das alles hat ihn getragen.
Die Feier des Requiems mit anschließender Beisetzung fand am Freitag, 10. Mai 2013, in Limburgerhof unter großer Anteilnahme statt.