Joseph („Pötti“) Altrogge

 

29. April 1905 – 8. November 1987

 

Lehrer am Paulinum von 1951 bis 1968

 

Zu Beginn dieser Woche starb im 83. Lebensjahr nach längerer Erkrankung Joseph Altrogge. Er war von 1951 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1968 Lehrer am Gymnasium Paulinum und zugleich Rektor der Gymnasialkirche St. Petri.

 

Nach seiner Priesterweihe im Jahre 1929 studierte Joseph Altrogge in Münster die Fächer Religion, Latein, Griechisch und Hebräisch und schloß 1936 sein Studium in all diesen Fächern mit der wissenschaftlichen Prüfung ab. Bis 1941 unterrichtete er als Studienrat im Kirchendienst an der Gaesdonck. Von 1941 bis 1946 war er dann als Pfarrseelsorger in Duisburg tätig. 1942 hatte ihn die NS-Regierung aus dem staatlichen Höheren Schuldienst entlassen. Nach dem Kriege war er dann bis 1951 wiederum Lehrer an der Gaesdonck.

 

In diesem Jahre wurde er auf dem Wege der Wiedergutmachung erneut in den staatlichen Schuldienst aufgenommen und an das Gymnasium Paulinum berufen. Dort unterrichtete er 17 Jahre lang. Nach seiner Pensionierung war er noch mehrere Jahre am kirchlichen Ehegericht und in der Pfarre St. Lamberti tätig.

 

Joseph Altrogge war ein umfassend gebildeter und belesener Mann; er war unabhängig und frei in seinem Urteil und konnte aufgrund dieser Voraussetzungen seinen Schülern ein anregender, verständnisvoller und vorbildlicher Lehrer sein. Seinen Kollegen war er ein hilfsbereiter und besonnener Freund. Oftmals ersparte er ihnen die mühsame Suche im Lexikon und lieferte ihnen zu dem gesuchten historischen, theologischen oder sonstigen Faktum gleich die erhellende oder lustige Anekdote dazu. Manche seiner Sprüche sind inzwischen zu Anekdoten ausgereift. Sein verschmitzter Humor, der zum Lachen befreite, wird allen, die ihn kannten, im Gedächtnis bleiben.

 

(Nachruf in den WN vom 12.11. 1987)