von Moritz Lohmann
Als die Schulen im März 2020 erstmals aufgrund der Corona-Pandemie schließen mussten, haben wir gesehen, wie schwierig es für die Abiturientia 2020 war, ihren Schulabschluss trotz der Einschränkungen gebührend zu feiern. Damals hatten viele von uns die Hoffnung, dass uns derartige Strapazen erspart bleiben würden – schließlich würde bis zu unserem Abitur noch mehr als ein ganzes Jahr vorübergehen. Leider wussten wir spätestens im Herbst letzten Jahres, dass die Pandemie auch unser Abitur massiv beeinflussen würde.
Das Homeschooling an sich war dabei für die meisten das geringste Problem. Unsere Lehrerinnen und Lehrer haben sich bemüht, uns den Unterrichtsstoff auch digital so gut wie möglich zu vermitteln und anfängliche technische Schwierigkeiten waren schnell überwunden. Dennoch ist klar: LK-Intensivtage, Kurstreffen und analoge Gruppenprojekte können im Distanzlernen nicht ersetzt werden.
Deutlich trauriger war für uns allerdings die Nachricht, dass auch in diesem Schuljahr keine Mottowoche und somit auch kein feierlicher letzter Schultag („Tag-X“) stattfinden kann. Natürlich haben wir verstanden, dass diese Einschränkung nötig ist, um die Sicherheit aller zu gewährleisten, aber zu akzeptieren, dass unsere letzten Schultage keine besondere Feierlaune zulassen, war wirklich nicht einfach. Umso glücklicher waren wir, als wir erwirken konnten, dass wenigstens unser Stufentanz, der zuvor von einigen Schülerinnen choreographiert wurde, auf dem Schulhof und mit dem nötigen Sicherheitsabstand aufgeführt werden konnte.
Anschließend standen für uns alle mehrere Wochen der Abiturvorbereitung an und vom 23. April bis zum 05. Mai konnten wir unsere Abiturprüfungen glücklicherweise unter mehr oder weniger normalen Bedingungen ablegen. Eine besondere Freude hat uns dabei der Gruß der Altpauliner bereitet! An unseren Plätzen wartete eine Flasche regionaler Saft samt aufmunternder Sätze auf uns, über die wir alle uns sehr gefreut haben. Auch die mündlichen Prüfungen haben wir inzwischen überstanden und unsere Zeugnisvergabe steht unmittelbar bevor.
Trotz der großen Herausforderungen, die die letzten beiden Schuljahre für uns Schülerinnen und Schüler, aber auch für Lehrkräfte und Eltern bereit hielten, sind wir heute froh, unsere Schulzeit überwiegend hoffnungsvoll abzuschließen. Ein Abschlussgottesdienst im Dom kann, genau wie die feierliche Zeugnisvergabe samt Sektempfang stattfinden. Außerdem erlaubt uns die niedrige Inzidenz in Münster, eine Abiparty zu veranstalten, die zwar ohne Verwandtschaft, aber dennoch draußen beim Speicher, bei hoffentlich gutem Wetter und gemeinsam mit geimpften Lehrer:innen geplant ist. Darüber hinaus sind wir guter Dinge, dass unser Einstieg in die kommende Phase nach der Schulzeit, ob Studium, Ausbildung oder eine Alternative, sich wieder ansatzweise wie vor der Pandemie gestalten könnte.
Wir sind uns sicher, dass wir uns noch lange an die besonderen Umstände, unter denen wir unser Abitur 2021 gemacht haben, erinnern werden und drücken der Abiturientia 2022 die Daumen, dass ihr Abitur wieder mit Mottowoche, Tag-X und großem Abiball zelebriert werden kann.
Übergabe der Fahne auf Schloss Wilkinghege
Für den Siebener-Ausschuss ist es eine der besonders spannenden Fragen in jedem Jahr, mit der jüngsten Abiturientia Kontakt aufzunehmen. Das gelingt eigentlich immer ganz gut. Im 7er-Ausschuss ist Paul Winnecken (2018) für diesen Kontakt zuständig.
Symbolisch für die beginnende Zusammenarbeit ist dann die Vereinbarung über eine Fahne - und - falls sie gewünscht ist - der Start der Produktion. Seit Jahren besteht die Vereinbarung darin, dass sich Abiturientia und Siebener-Ausschuss die Kosten teilen und Vertreter der 7er die Fahne bzw. ihre Erstellung organisieren. Sie wird dann in einem freundschaftlichen Rahmen kurz vor der Abiturfeier übergeben. (Die Übergabe in 2020 auf Schloss Wilkinghege ist HIER dokumentiert.) In den letzten Tagen wurden die ersten Anschaffungen für 2021 getätigt. Die Jahrgangs-Farben in klassischer Zusammensetzung sind Grün, Blau und Silber.
Auch in diesem Jahr unterstützt die Vereinigung der Alt-Pauliner die jungen Leute in ihren Prüfungen. Am 23. April stand zum Beginn der schriftlichen Prüfungen im Fach Englisch auf allen Tischen in der Aula eine stärkende Flasche Obstsaft aus regionaler Produktion als Gruß der Ehemaligen. "4.000 Alte Paulinerinnen und Pauliner" grüßen die Corona-Abiturientia 2021" stand auf den Etiketten. Für den Siebener-Ausschuss sorgten Christian Gerner und Johannes Tyczewski, unterstützt von Susanna Seperant für die pünktliche Verteilung. Auch die Aufsichtskräfte und betreuenden Lehrkräfte wurden bedacht. Die Vereinigung dankt Herrn Dr. Franke und Herrn Langenbach für die Unterstützung bei dieser "saftigen Aktion".